Blueberry Buckle und Wale

Schauplatz ist nun der Norden der Olympic-Halbinsel. Vom Campingplatz beim Dungeness National Wildlife Refuge sehen wir rüber nach Vancouver Island, Kanada. Wieder sieht es ein wenig anders aus, der Pfad durch den Wald an den Strand (bzw. die schmale Landzunge) erinnert uns optisch an die Masoala-Halle des Zoo Zürich, einfach mit anderen Tieren. Leider ist der Zugang zu den besten fotografischen Zeiten geschlossen …

Heute machen wir eine Walbeobachtungstour von Port Angeles aus. Die 4-Stündige Tour verspricht nicht nur feinen, noch warmen “Blueberry Buckle” (eine Art Heidelbeersträuselkuchen), sondern auch garantierte Walsichtung. Wir sind gespannt. In den Genuss vom “Buckle” kommen wir gleich nach der Abfahrt und ja, er ist wirklich sehr fein! Es gab ein Stück für uns drei, dass wir teilen wollten. Für den Junior sah das Teilen so aus: Eine Gabel voll für ihn, eine für Papa, eine für ihn, eine für Mama, eine für ihn, …

Etwas mehr als eine Stunde suchen wir die Wale und dann tauchen sie auf! Wir hören wieder einmal Orcas atmen und dürfen ihre riesigen Schwerter auf- und untertauchen sehen! 12-13 Orcas zeigen sich uns. Später auch noch zwei Buckelwale, die ab und zu sogar ihre grosse Fluke aus dem Wasser heben. Und auch sie hören wir atmen! Ein gewaltiges Schauspiel. Was für ein Vorrecht, dass wir Wale einmal mehr sehen, hören und erleben dürfen!

Der Junior freut sich über die Walsichtungen (hat er doch zu Hause in seinem Zimmer einige Karten von diesen imposanten Tieren aufgehängt), widmet sich dann aber auch ganz vertieft wieder seinem Autospiel. Wir staunen und sind dankbar, dass es ihm weder auf den langen Autofahrten, noch bei Wellengang übel wird und er sich immer und überall seinen Autos widmen kann. Das Boot ist mit zwei Motoren mit je 600 PS schnell und auch laut unterwegs. Auch da staunen wir über unseren Sohn. Was ihn aktuell zum Schreien und Weinen bringt, sind die lauten Geräusche von Händetrocknern und WC-Spülungen, die einem zum Teil noch beim Sitzen ohne eigenes Zutun fast vom Thron saugen, nicht aber solcher Motorenlärm… Diese Frequenz scheint für ihn eine andere zu sein.

Wir kehren zufrieden auf unseren Campingplatz zurück, mit “Blueberry Buckle” im Magen (der Gott sei Dank auch während der Tour dort blieb) und bleibenden Eindrücken der Meeresgiganten.

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